2024 Tonio Schachinger, Max-Jakob Ost, Andreas Schlüter, Dirk Reinhardt 2015 Ursula Poznanski, Jochen Till, Nina Weger      
2023 Caroline Wahl, Andreas Schlüter 2014 Michael Stavaric, Andreas Schlüter      
2022 Lena Gorelik, Andreas Schlüter 2013 Robert Seethaler, Dirk Kurbjuweit      
2021 Nena Schink 2012 Suzan Geridoenmez, Diana Hillebrand      
2020 Klaus Modick 2011 Martin Schäuble, Michael Köhlmeier      
2019 Saša Stanišic, Carolin Phillips 2010 Thomas Glavinic      
2018 Katja Brandis, Theresa Hannig, Jochen Till 2009 Friedrich Ani      
2017 Ulli Potofski, Stefan Bachmann, Claudia Schreiber, Jochen Till 2008 Juli Zeh, Friedbert Stohner      
2016 Arno Geiger, Benedict Wells, Akos Doma 1980-2007 siehe Seitenende      

2024 ǀ Tonio Schachinger liest aus "Echtzeitalter"

Wenn man die erste Irritation überwunden hat, dann ist der Roman „Echtzeitalter“ vor allem ein witziges Buch. Ganz ohne Anstrengung, nach österreichischer Art. Und das gilt auch für seinen Schöpfer, den erst 32-jährigen Autor Tonio Schachinger. Ihn, den Buchpreisträger 2023, hatte das P-Seminar „Autorenlesung am MGM“ für eine Lesung am Dienstag, den 04.06.2024, gewinnen können und gut 130 Literaturfans kamen. Die Stimmung im Aufenthaltsraum war entspannt und Tonio Schachinger an diesem Abend in guter Stimmung. So war zu erfahren, dass Schule nur eine Show sei, die niemand zu ernst nehmen dürfe und dass es eine wichtige Aufgabe eines erfolgreichen Schriftstellers sei, den Druck des Publikums und der Medien regelmäßig abzuschütteln. 

Die P-Seminaristen der Klassen 11 betreuten die Lesung mit großem Engagement: In der Vorbereitungsphase entwarfen Lisa Schinharl und Marlene Mucher ein überragendes Plakat (wurde vom Autor auf eigenen Wunsch nach Wien mitgenommen); Simon Gerschel und Marlene Mucher gestalteten ein sehenswertes movie/pic. Während der Lesung erwiesen sich die Moderatorinnen Lena Rührmair und Maya Ziep als  souveräne Gastgeberinnen. In der Mail eines Besuchers hieß es anschließend: „Die beiden Mädchen waren wirklich gut vorbereitet und ihre Fragen zeigten, wie sehr sie sich mit dem Thema und den Umständen der Verleihung des Buchpreises an den Autor beschäftigt hatten. Dass dieser ihnen gerne mal ausgewich und manche Fragen überging, ist den Mädchen nicht anzulasten, eher dem smarten Herrn Schachinger.“ (M. Schürmann)

2024 ǀ Max-Jakob Ost liest aus "Aus Liebe Zum Spiel"

Lesende Fußballer – wer kennt einen? Das Internet nennt verschiedene Namen von Bundesliga-Profis - es gibt sie! Die Lesung mit dem Münchner Sportjournalisten und Uli-Hoeneß-Biographen Max-Jacob Ost am Donnerstag, dem 16.05.2024 aus seinem Erstlingswerk „Aus Liebe zum Spiel. Uli Hoeneß, das Geld und der deutsche Fußball“ erreichte dennoch nur einen kleinen Liebhaberkreis. Wie schade, denn der Autor überzeugte mit geballtem Fachwissen über den hochprofessionellen Medienzirkus im Fußball und mit bewundernswerter sprachlicher Eloquenz.

Das Publikum und die Mitglieder des P-Seminares „Autorenlesung am MGM“, die Max-Jacob Ost eingeladen hatten, nutzen die Gelegenheit für einen regen Gedankenaustausch im Vorfeld der Fußball-EM 2024 und hörten unterhaltsame Fakten und Anekdoten rund um Uli Hoeneß und den FC Bayern. Beeindruckend war der Einblick in die Arbeitsweise des Podcasters, der an jedem Wochenende unzählige Fußballspiele ansieht und für seinen Podcast „Rasenfunk“ auswertet. Auf die Frage aus dem Publikum, wie er all diese Spiele differenziert analysieren könne, erklärte Ost, dass er tatsächlich zum einen kein freies Wochenende kenne und zum anderen oft zwei Spiele gleichzeitig ansehe, während er sich dazu Notizen mache. Dies wurde mit anerkennendem Staunen zu Kenntnis genommen, ebenso wie die Erklärung, dass er persönlich Frauenfußball deutlich spannender als Männerfußball fände. Dies freute die beiden Moderatorinnen Paula Krisch-Aguilar und Louisa Bauer (beide Klasse 11a), die souverän durch den Abend führten, auch dank der Unterstützung durch Michael Stegner (Q12), der - vermutlich gern - mal für einen Abend das Lernen für die Abiturprüfungen unterbrochen hatte. Eine gelungene Lesung, die Vorfreude auf den EM-Sommer weckte.  (M. Schürmann)

2024 ǀ Andreas Schlüter liest aus "Survival" und "Young Guardians"

Ab in den Dschungel Brasiliens! Naja, fast … zumindest fühlte es sich so an, als der erfolgreiche Kinderbuchautor Andreas Schlüter im Mai 2024 an einer vom P-Seminar „Autorenlesung am MGM“ organisierten Lesung aus seinen Kinderromanen „Survival“ und „Young Guardians“ las. „Survival“ handelt von vier Kindern, die nach einem Flugzeugabsturz einen Weg finden müssen, lebendig aus einem gefährlichen Urwald in Brasilien zu entkommen. Die erste seiner beiden Lesungen - hier stand „Survival“ im Vordergrund - gestaltete Andreas Schlüter sehr anschaulich, indem er viel Wert darauf legte die Atmosphäre einzelner Buchszenen so gut wie möglich darzustellen, etwa mithilfe von verschiedensten Hintergrundgeräuschen und passenden Bildern. So konnten sich die Fünft- und Sechstklässler (fast) mit den Hauptfiguren der Geschichte echte Abenteuer erleben, bei dem sie sich durch den Dschungel Brasiliens kämpften - während sie gemütlich auf ihren Stühlen in der Schule saßen. Nach einer kurzen Pause begleiteten wir in „Young Guardians“ Robin, der seit dem Tod seiner Eltern nach einem Unfall, in einem Kinderheim aufwuchs. Obwohl die Lesung aus „Young Guardians“ weder anschauliche Bilder noch spannende Hintergrundgeräusche nutzte, gelang es Andreas Schlüter die Kinder in seinen Bann zu ziehen.

Nach den beiden Lesungen gab es eine Fragerunde, in der die Kinder alles fragten, was sie schon immer über Autoren und Literatur wissen wollten. Mit einem großen Applaus bedankten sich die Kinder, verabschiedeten Andreas Schlüter und gingen überglücklich in die Pfingstferien. (Senna Mehinovic, Klasse 11c)



2023 ǀ Caroline Wahl liest aus "22 Bahnen"

Vollzeit arbeitend bei einem Verlag in Zürich fühlte sie sich nie wirklich wohl und schuf sich deshalb dann einen Schutzraum, indem sie sich ihrer Liebe zum Schreiben hingab. So entstand innerhalb weniger Monate der am 18. April 2023 erschienene Roman „22 Bahnen“ und wurde im Mai sofort “Buch des Monats”. Die Geschichte einer jungen Frau, die versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen, während sie sich um ihre kleine Schwester kümmern muss, da ihre Mutter Alkoholikerin ist, kommt - für die junge Autorin Caroline Wahl überraschend - gut an. Dass ihr Debütroman direkt ein Bestseller wird, damit hat die Autorin selbst nicht gerechnet.

Drei Monate nach der Veröffentlichung kam Caroline Wahl dann zu uns, ans Michaeli-Gymnasium in die Turnhalle zu ungefähr 120 Zuhörern. Moderiert wurde die Lesung von Helena Schwarz (Q12) und Pauline Trösch (Q12). Die Atmosphäre war von Anfang an locker, spätestens jedoch nach Caroline Wahls Bitte um das “Du”. Mit gut überlegten Fragen brachten die beiden die Autorin ins Grübeln und erhielten ebenso interessante Antworten - sowohl zum Roman als auch über Caroline Wahl als Privatperson. Wir erfuhren von dem Einfluss ihres Germanistikstudiums auf ihren Schreibstil und welche Bücher als Inspiration dienten, sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Als der letzte Ausschnitt vorgelesen war, erzählte die Autorin auf die Frage nach dem Thema ihres bereits angefangenen zweiten Romans, dass er von einer jungen Frau erzählen wird, die nach dem Tod ihrer Mutter auf einer Insel von Erinnerungen eingeholt wird. Im Ton wohl ähnlich, können wir uns definitiv auf den neuen Roman freuen. (Sina Klaus, Q12)


2022 ǀ Lena Gorelik liest aus "Mehr Schwarz als Lila"

Das erste Mal nach mehr als zwei Jahren coronabedingter Pause durfte das P-Seminar „Autorenlesung am MGM“ am 17. Oktober 2022 mit Lena Gorelik wieder eine renommierte Autorin an unserer Schule begrüßen. Sie las für die Neuntklässler aus ihrem Roman „Mehr Schwarz als Lila“. Lena Gorelik kann als renommierte und bereits mehrfach ausgezeichnete deutsche Autorin auf eine lange Reihe an Veröffentlichungen und Preisen zurückblicken. Die 90-minütige Lesung an unserem Gymnasium gab einen Einblick in den Roman, der von der siebzehnjährigen Alex und ihrer Freundschaft zu Paul und Ratte handelt. Die Protagonistin Alex trägt lieber schwarz als lila, streitet sich deshalb regelmäßig mit ihrerbesten Freundin Ratte um die Farbe ihrer Hose und hat einen Papagei als Mutterersatz. Als ein neuer Referendar an die Schule kommt, verliebt Alex sich in ihn, was eine Reihe von Ereignissen in Gange setzt, die in einem skandalösen Kuss in Ausschwitz gipfeln und ihre Freundschaft mit Paul und Ratte auf die Probe stellen. Der Roman handelt also von Freundschaft, der ersten Liebe, dem Erwachsenwerden und dem damit verbundenem Auseinanderwachsen eigentlich unzertrennlicher Freunden - Themen, die auch die Neuntklässler kennen. Deshalb und weil viele der neunten Klassen den Roman bereits im Unterricht behandelt hatten, gab es natürlich viele Fragen. Durch die Diskussion mit der Autorin konnten die Schüler auch mehr über Lena Goreliks Inspiration und den Schreibprozess, der zur Entstehung eines solchen Romans führt, lernen sowie hoffentlich auch neue Begeisterung fürs Lesen finden! (Marie Seewald, Q12)

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2020 ǀ Klaus Modick liest aus "Keyserlings Geheimnis"

Der mit 25.000 Euro dotierte Hannelore-Greve-Literaturpreis geht 2020 an Klaus Modick. Der Oldenburger Autor sei ein „wortgewaltiger Schreiber, seine Wortmalereien ein einziger ästhetischer Genuss", lobte die Jury. Das können wir nur bestätigen! 

Tatsächlich war die Lesung mit Klaus Modick die zweite Lesung, die das P-Seminar im Schuljahr 2019/2020 durchführte. Nachdem die 14 Seminar-Mitglieder lange keinen Autor gefunden hatten, der sie überzeugte, sagten dann plötzlich der aktuelle Buchpreisträger Saša Stanišić und Klaus Modick zu. Und so organisierte die fleißige Gruppe um Julius, Mergim, Gelila, Nardos und Anastasia eben zwei Lesungen in einem Schuljahr. In überzeugender Teamarbeit wurde gemeinsam mit  der AG Technik aus dem Aufenthaltsraum mit nun - sagen wir - Bauhaus-Atmosphäre ein Raum mit Salon-Stimmung, in dem die Lebensgeschichte des rätselhaften Grafen Eduard von Keyserlings in passender Atmosphäre vorgestellt werden konnte. Und Klaus Modick präsentierte sich als äußerst unterhaltsamer Vorleser und Entertainer. Vielleicht gibt es Literatur-Fans, die diese Art von Eventisierung von Literatur kritisch betrachten und beklagen, dass der Autor zu stark in den Mittelpunkt rückt und das Buch an den Rand gedrückt wird, aber die folgenden Wochen zeigten, dass dieser Abend so manchen Besucher zum Lesen weiterer Modick-Romane anregte. 

Dass die Begeisterung nicht einseitig war, belegte bald eine schöne Geste Klaus Modicks. Wenige Tage nach der Lesung am MGM schrieb er die Moderatoren Chiara und Andrija an, lobte sie und die Leistung des P-Seminares an dem schönen Abend und bat um ihre Postanschrift, um beiden ein Dankeschön-Buch zuzusenden. (M. Schürmann)


2019 ǀ Saša Stanišic liest aus "Herkunft"

Mit seiner Lesung am 28.11.2019 eroberte der frisch gekürte Buchpreisträger des Jahres 2019 Saša Stanišic sein Publikum an diesem Schulvormittag in der Turnhalle 1 des MGM mit charmanter Leichtigkeit und großer Authentizität. Hier Stimmen nach der Lesung:

"Stanišic schafft es beim Vorlesen, die Welt seiner Bücher zum Leben zu erwecken und dem Leser eine beeindruckende, zusätzliche Interpretationsebene zu liefern." (Julia, Q12)

"Die Lesung mit Saša Stanišic war ein Erfolg, da sie motivierte selbst wieder mehr zu lesen und Literatur mehr wertzuschätzen. Besonders die Textstellen, die er vorlas, haben mich inspiriert." (Marie, Q12)

"Saša Stanišic ließ sich von den Schüler-Moderatoren duzen - das ließ ihn sehr bodenständig wirken. Überhaupt machte seine humorvolle Art ihn für seine Zuschauer sehr greifbar. Außerdem überzeugt er mit seiner dynamischen Art zu lesen." (David & Moritz, Q11)

"Sein Ausdruck, Stil und Humor entsprechen jugoslawischen Filmen und Geschichten. Man könnte seine Literatur als moderne Fortsetzung jugoslawischer Kultur betrachten." (Nino, Q12)

"Beeindruckender und treffender kann man Flucht, Heimatverlust und Intergration heute nicht beschreiben - ohne erhobenen Zeigefinger. Ein toller Denkanstoß - Danke, Saša Stanišic!" (Ellen Vonnegut, Mutter)


 


2016 ǀ Benedict Wells liest aus "Spinner"

Am 15. Dezember 2016 begrüßten wir Benedict Wells an unserer Schule. Der junge Autor las nach sieben Jahren das erste Mal wieder aus seinem Werk „Spinner“. In dem Roman, den er im Alter von 19 Jahren schrieb, begleitet der Leser den Protagonisten Jesper Lier auf einer einwöchigen Odyssee durch Berlin und erfährt nebenbei viel über das Treffen von richtigen Entscheidungen und allgemein über das Erwachsenwerden. - Man könnte also meinen, so ein Abend mit Benedict Wells würde tiefgründig, belehrend und etwas melancholisch werden. Tiefgründig? Ja. Belehrend? Auch das. Melancholisch? Auf keinen Fall. Benedict gelang es durch seine offene und humorvolle Art und das Erzählen von Anekdoten aus seinem Leben, bestens zu unterhalten. Es wurde viel gelacht. Egal, ob wegen Textstellen oder Statements wie: „Berlin ist eine fiese Sau!“. (Letzteres erklärt er damit, dass Berlin eine Stadt sei, in der immer was los sei, in der es wirklich alles gäbe – im Vergleich zu seiner Heimatstadt: München.) Anschließend signierte Benedict seine Bücher; auch an diesem Abend nahm er sich viel Zeit, um kurze Gespräche zu führen und versuchte so auch die Menschen, die hinter den Zahlen der verkauften Bücher stecken, kennenzulernen. 

Nur langsam leerte sich die Turnhalle des MGM wieder. Nun hatten auch wir, die Teilnehmer des P-Seminars und Frau Schürmann, die Gelegenheit eine Widmung zu ergattern, ein gemeinsames Foto vor dem aufwendigen Bühnenbild zu machen. Im kleinen Kreis wurden noch angeregte Gespräche geführt und sowohl Benedict Wells selbst als auch das P-Seminar stellte fest, dass das gerade eine erfolgreiche Autorenlesung gewesen war – besser hätte sie wohl nicht laufen können. (Anna Fischer, Q12)

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Übersicht weiterer Lesungen vor 2008